Donnerstag, 2. Juni 2011

In the city


Mittlerweile sind die ersten Hindernisse gelöst und ich nehme mir die Zeit die schönen Ecken der Stadt zu erkunden und auf mich wirken zu lassen.
Im Zentrum befindet sich der Amir Timur Platz mit Timuriden-Museum. Um den Platz führt eine bis zu 8 Spuren breite Ringstraße und verbindet sternförmig mehrspurige Alleen. Von diesem Platz aus gelangt man in jeden Teil der Stadt sowie in Nachbarstädte.


Timuriden Museum

Vor zwei Jahren standen auf dem Platz noch große, bis zu 100 Jahre alte Platanen, die viel Schatten gespendet haben. Da man die Statue des Helden der Nation – Amir Timur -  nicht mehr sehen konnte, wurden alle alten Bäume gefällt und durch Koniferen ersetzt. Dafür kann man jetzt junge Damen mit Sonnenschirmen spazieren gehen sehen. Der Platz wirkt pompös, war aber nachmittags fast menschenleer. Da hatte ich auch meinen ersten leichten Sonnenbrand bekommen. Es werden viele Nadelgehölze verwendet, weil der usbekische Präsident eine Vorliebe für sie hat. Leider spenden sie gerade in den ersten Jahren wenig Schatten und nehmen einem die Sicht. Und sich unter ihnen aufhalten oder sich gemütlich hinsetzen kann man auch später nicht. Schade um die alten Laubbäume, die dafür geopfert wurden. 


Amir Timur Denkmal
Forum "Usbekistan"


In der Innenstadt werden einige neue, für usbekische Verhältnisse sehr hohe Gebäude gebaut, die sich, wie ich finde, sehen lassen können. Darunter sind Banken, Hotels und Businesszentren. Zumindest hat man den Eindruck, dass moderne Architektur mit usbekisch-traditionellen Formen harmonisch umgesetzt worden ist. Es wird auch Wert auf eine ästhetische Außengestaltung gelegt.(Fotos folgen noch) Für Parkanlagen wird viel Platz reserviert. Der usbekische Nationalpark ist z.B. so groß wie ein Stadtviertel (ca. 70-80 ha, den schaue ich mir demnächst an und berichte)



Theateraufführung
Heute wurde ich von Dilja (aus BoGa) zu einer Theateraufführung eingeladen. Ihr Mann hat 30 Karten für eine Kinderaufführung gekauft, die Hälfte davon einem Waisenhaus spendiert und die andere Hälfte unter Nachbarskindern und Freunden aufgeteilt. Gestern war „Tag des  Kinderschutzes“. Diljas Mann, Dima, engagiert sich jedes Jahr für Waisenkinder und macht ihnen eine Freude. Allerdings wurde ihm nahegelegt, den Kindern keine Schokolade zu spenden, weil die Erzieherinnen diese unter sich aufteilen. Jedenfalls war ich heute nachmittag mit einer Horde Kinder und 3 Frauen im Turkiston Saroyi-Theater. Nachdem mir zugesichert wurde, dass die Aufführung auf Russisch stattfindet, wurde ich in usbekischer Sprache eine Stunde lang köstlichst unterhalten. Leidenschaftliche Szenen haben sich abgespielt mit Prinzen, Hexen, einem usbekischen Aschenbrödel und weißen Magier. Nach der Aufführung haben wir dann die Kinder gefragt wie es ihnen gefallen hat. Gar nicht.
vergnügte Kinder
Die größte Freude lieferte ein großes Becken mit großen Fontänen direkt vor dem Theater, die im Windhauch erfrischende Brisen über uns wehten. Die Kinder sind, ohne groß nachzudenken, in das Becken gehüpft und sind irgendwann pitschnass und quickvergnügt um uns herum gelaufen. Die junge Frau, die auf die Kinder aufpasste, wurde nach 10 min. Geschrei heiser, aber es half nichts. Die Kinder wurden bis auf die Unterhosen ausgezogen, die nassen Kleidungsstücke auf Tannen (hey! Pluspunkt für Koniferen in öffentlichen Plätzen) zum Trocknen aufgehängt und ich habe mich dann auf den Weg gemacht den ‚Platz der Unabhängigkeit‘ zu erkunden.

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