Sonntag, 3. Juli 2011

Auf der Datscha

Gestern war ich mit Alexej, seiner Frau Olja, ihrer Schwester Anastasia und deren Schwager Kostja bei ihrem Freund Mischa auf Mischas Datscha.
Datschas sind Häuser auf dem Land, wo Stadtbewohner ihre Freizeit und Wochenenden verbringen. Diese dienen zur Erholung vom Alltag. Dort wird gefeiert, Vodka getrunken, Schaschlik gegrillt oder Plov gekocht. Da werden Geschäfte gemacht und Freundschaften vertieft. Dort kann man einfach seine Seele baumeln lassen. Sehr oft werden auf Datschas eigenes Gemüse und Obst angebaut. Es ist hier immer noch weit verbreitet, sein eigenes Gemüse und Obst für den Winter in Glasgefäßen einzulegen. Es hat aber seinen ganz besonderen Reiz, Aprikosen einfach vom eigenen Baum zu pflücken und im Mund zergehen zu lassen.
Datscha mit Pool
Mischas Datscha hat die Ausmaße eines Einfamilienhauses und eine Grundstücksgröße von ca. 600 m². Der Swimmingpool war ein wahrer Segen bei 41°C.
Typisch sind auch ca. 2,5 m hohe Mauern, die das Grundstück vor neugierigen Blicken schützen. 







Schafe beim Abgrasen neben der Datscha - ein alltägliches Bild























Ich wollte ein bisschen was von der Umgebung sehen und bin mit Kostja ins Freie gegangen.
Felder, einzelne Bäume und Sträucher sowie Berge im Hintergrund bestimmen das Landschaftsbild. Wir sind auf eine kleine Anhöhe gelaufen, hinter der sich ein Bewässerungskanal verbarg. Offensichtlich wurde die Erde beim Bau des Kanals direkt zur Seite entladen, wodurch die Anhöhe entstanden ist.
Und da, im Sonnenuntergang, direkt am Wasser, haben es sich drei Einheimische mit Vodka und Essen gemütlich gemacht.  Als sie gemerkt haben, dass ich sie fotografiere, haben sie uns zu sich gerufen und Kostja Vodka angeboten und mir Brot mit Thunfisch. Wir haben es uns auf deren Picknickdecke gemütlich gemacht. Als sie erfahren haben, dass ich aus Deutschland bin, war das wie eine Offenbarung. Vor lauter Freude über einen ausländischen Gast haben sie mir die Hand geküsst und mir Gottessegen und Gesundheit gewünscht. Da habe ich die berühmte usbekische Gastfreundschaft erfahren dürfen.

Landschaftsbild. Im Hintergrund sind Ausläufer des Tjanschan-Gebirges zu sehen.



Landschaftsbild


Einheimische beim Relaxen. Hier haben sie auch gebadet.
 

 Goldzähne haben 9 von 10 Leuten



usbekische Gastfreundschaft



Grillen ist hier eine Männerangelegenheit. Zunächst wird Feuer gemacht und wenn das Holz ausgebrannt ist und nur noch heiße Glut lavarot glüht, wird mariniertes Fleisch zum Grillen aufgelegt. Vodka, usbekische Antipasti (Möhrensalat, gekochte Maiskolben, eingelegte Shitake-Pilze, Reisnudelsalat, eingelegter Fisch etc.) gegrillte Steaks und lebhafte Unterhaltung betimmten den Abend.

Grillstation


Olja, Alexej, Kostja, Mischa und Levon. Hier seht ihr auch Teller mit typisch usbekischem Muster




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