Mittwoch, 24. August 2011

Fannie Bay Gaol

Block A
Nicht fern von Darwin befindet sich das ehemalige Gefängnis von Northern Territory in der Fannie Bay. Das Gefängnis wurde am 20. September 1883 als ‚Her Majesty’s Gaol and Labour Prison‘ eröffnet und mit drei Europäern, 18 Chinesen und 10 Aborigines bevölkert, die zuvor in einem Raum in der Mitchell Street ihr Dasein fristeten.  Es bestand aus einem massiv gebauten Gebäude mit Block A und B für Schwerverbrecher, die insgesamt 16 Zellen beherbergten. In jeder ca. 16m² Zelle befand sich eine Toilette sowie Waschbecken in der zwei Gefangene untergebracht waren. An das Gefangenengebäude waren eine Küche sowie ein Waschraum angeschlossen. Offiziell sind ca. 10 Hinrichtungen dokumentiert, inoffiziell liegt die Zahl deutlich höher. Die letzte Hinrichtung fand 1952 statt, bei der zwei aus der Tschechei stammende 19- und 21jährige Männer wegen Totschlags eines Taxisfahrers hingerichtet wurden. 







Toilette
enge Türen
















Ein zusätzliches Gebäude wurde 1928 für weibliche Gefangene errichtet. In den 50iger Jahren kamen noch eine „native section“ für Aborigines, eine Lebensmittelkammer und ein U-Haft Gebäude mit maximaler Sicherheit hinzu.
Die Gefangenen befanden sich nun abseits der Zivilisation und wurden in ‚the Gardens‘, dem heutigen Botanischen Garten, als Arbeiter eingesetzt. Das Gefängnis war so weit weg von der Stadt, dass die Wärter ihre eigenen Häuser vor Ort besaßen. Das Gefängnis hatte seinen eigenen Brunnen und eine Farm. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen, war es den Gefangenen erlaubt, täglich schwimmen zu gehen und die Eimer aus den Zimmern zu entleeren.
Aus Angst vor Ansteckungen von kranken Gefangenen, die im städtischen Krankenhaus behandelt wurden, ist 1887 ein neues Steinhaus vor den Gefängnismauern errichtet worden, in dem Kranke Insassen behandelt wurden und wo Hinrichtungen stattgefunden haben.
Nach dem Bombenangriff am 19. Februar 1942 verhängte Richter Wells eine Amnestie für alle Gefangenen. Das Gelände diente danach als Verteidigungsbasis im 2. Weltkrieg.
Nach dem Krieg waren Überlegungen aufgekommen das Gefängnis zu schließen, sind jedoch nicht durchgesetzt worden. Die im Krieg zerstörten Bauten wurden unter Verwendung von Kriegsmaterialien wie Farbe, Wellblech und Maschendrahtzaun wieder aufgebaut. Durch das Wachstum der Stadt Darwin, war sie mittlerweile an die Grenzen des Gefängnisses gestoßen.
Das Gefängnis selber schien langsam ebenfalls aus allen Nähten zu platzen. Die stetig steigende Zahl der Gefangenen und die Unterbringung psychisch Kranker, führte zu einer enormen Überfüllung. Im Jahr 1960 waren es noch 32 Insassen, sechs Jahre später bereits 192. Dies führte zu weiteren Bauten, die eher an Schuppen erinnern. Sie bestehen aus einem Metallgerüst, das von Wellblech ummantelt ist und im Inneren durch Maschendraht in einzelne Zellen getrennt ist. Diese Konstruktion war ein Segen für Gefangene, denn so konnten sie sich sehen und miteinander kommunizieren sowie sich gegenseitig beruhigen während draußen Zyklonen wüteten. Am 01. September 1979 ist es nach fast 96 jährigem Bestehen geschlossen worden.
alter Herd
Schlafplatz


Quelle: http://www.nt.gov.au/nreta/heritage/visit/goal/history.html





Einzelhaft, vor allem für psychisch Kranke

da braucht man wohl keine Lufterfrischer mehr



hinter Gittern

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Zur Zeit läuft eine Kunstausstellung von ehemaligen und jetzigen Insassen, wobei manch ein Talent zum Vorschein gekommen ist. Aber urteilt selber. Die Aborigines lernen ihre spezielle Art zu malen in ihrer Familie.














Sonntag, 14. August 2011

Mindil Beach Markets

Jeden Donnerstag und Sonntag findet am Mindil Beach ein Markt statt, wo alles für den kulinarischen und seelischen Genuss geboten wird. Es gibt über 300 Stände, rund ein Drittel davon belegen Essensstände. Man findet nicht nur thailändische, chinesische, malaysische,  japanische, indische, vietnamesische, italienische und australische Küche, sondern auch tropische Fruchtcocktails und Shakes, allerlei asiatische Nachspeisen, Zuckerwatte usw. Ungefähr eine halbe Stunde vor Schluss wird das Essen dann für die Hälfte des ursprünglichen Preises verkauft. So habe ich heute zwei Essensportionen für 10 AUD gekauft (ca. 7,50 EUR). Am verrücktesten ist wohl der Stand „road kill“ – da wird alles zu Essen verwertet, was auf der Straße umgefahren worden ist. Kängurus und Opossums zum Beispiel.
Doch bevor ich zum Markt gegangen bin, wollte ich mir den wunderschönen Sonnenuntergang nicht entgehen lassen und bin am Strand bei ‚high tide‘ gelaufen.
So viele Menschen trifft man dort nur wenn Markt ist. Die Leute sind  wie elektrisiert, wenn die Sonne den Horizont berührt, die dann innerhalb von 2 Minuten im Wasser verschwindet. Emotionen brechen aus und Menschen klatschen vor Freude, was ich als eine zutiefst verwurzelte Huldigung an die Sonne und den sich wiederholenden Zyklus der Gezeiten empfinde. 







Nach und nach kehren die Menschen zurück in das bunte Treiben des Marktes. Viele sitzen mit vollen Essensschalen im Kreis und sehen dem Feuerjongleur zu, der mit brennenden Ketten und Seilen die Menge zu fesseln vermag. Ich schaue es mir ebenfalls an, denn die Stimmung ist einfach herrlich und ein bisschen spirituell.









Nach der Vorstellung und einer kleinen Spende meinerseits habe ich mich weiter auf den Weg gemacht um mir anzuschauen was so geboten wird.
Ein besonderes Schmankerl fand ich gleich am Anfang meiner Tour: Rückenkratzer mit Stiel und am Ende eine Krokodilklaue. Oder ein Schlüsselanhänger mit einer baumelnden Klaue. Hier gibt es Salzwasserkrokodile.



 Der Markt ist sehr vielseitig und bunt. Hier sind so viele kreative Ideen vereint. An einem Stand findet man Flugzeuge, Gürtel und Käppis aus recyceltem Kunststoff, der dicke Markennamen trägt. Ein paar Stände weiter malt eine Aborigini-Frau Bilder in typischen Aborigini-Farben.




Schmuck in allen Größen und Farben, selbstgemacht oder in Asien billig eingekauft, wird viel zu überteuerten Preisen angeboten. Ein Anhänger aus einem  buddhistischen Tempel, der dort von Mönchen gemacht wird und 3 Dollar kostet, wird hier für 25 angeboten. Das weiss ich deshalb, weil ein mitterlweile sehr guter Freund von uns, Günther, ein unschätzbares Wissen in seinen unzähligen Reisen in Asien angesammelt hat.








Kleinkünstler verleihen dem ganzen Geschehen eine Leichtigkeit, die man vor lauter Menschen, denen man permanent ausweichen muss, nicht wahrnehmen würde.






















Ein aussergewöhnliches Duo sind "eMDee" - ein Schlagzeuger und ein Didgeridoo-Virtouse.
Diese Zwei waren für mich heute das Highlight des ganzen Marktes. Der Rhytmus ist leidenschaftlich, wild, geil. Ich will tanzen und nicht mehr aufhören.






Samstag, 6. August 2011

Exotische Schoenheiten

Im Botanischen Garten findet man sehr schoene Orchideen, die sich in diesem Klima sehr wohl fuehlen.
Konnte nicht umhin eine Fotosession zu machen. Die Vielfalt dieser Pflanzen war mir gar nicht bewusst. Anthony ist zustaendig fuer diesen Bereich und ist ziemlich stolz auf seine Arbeit.
Fuer alle Orchideenfans :)














Und weitere ein Eindruecke aus dem Botanischen Garten. Die Farbenvielfalt ist wirklich erstaunlich.



Boab Baum und im Hintergrund blueht Ingwer unter einem Regenbaum

Hollaendische Hybride
Welcome to paradise

Diese pinkblaettrigen Pflanzen sind bei Besuchert sehr beliebt. Die fallen aber auch besonders auf

Heliconias mit extravaganten Blueten

Donnerstag, 4. August 2011

Waterfront

Also hier lässt es sich echt gut leben, wenn man die enorm hohen Lebenshaltungskosten ignoriert, die den schweizerischen im Nichts nachstehen. Gestern war ich auf Fotojagd und habe einige Zeit an der "Waterfront" verbracht. Das ist eine echte Gestaltungsoase, ein Wohnpark direkt an Hafen, der ein Eventzentrum, mehrere Wohnhäuser, eine Gruenfläche, ein Wellen-Schwimmbad und allerlei Cafés, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten bietet.
Die Waterfront schließt direkt an die Smith Street. Der Zugang ist schon ein Erlebnis. Zunächst wecken blau blinkende Tafeln die Aufmerksamkeit auf sich, dort angekommen geht man die Treppen runter, über die Straße und einen überdachten Weg enlang. Plötzlich läuft man meterhoch über dem gesamten Gelände und hat eine fantastische Aussicht auf den Park, die Cafés und den Hafen. Am Ende des Weges nimmt man einen Aufzug. Auf dem Erdboden angekommen, stellt man überrascht fest, dass man soeben auf dem Dach eines Wohnhauses gelaufen ist.
Eine kleine Bucht mit Sandufer lädt zum Schwimmen ein, oder man entscheidet sich im angrenzenden tieferen Bereich seine Runden zu schwimmen. Ist es nicht geil so eine Qual der Wahl zu haben? Gehe ich jetzt schwimmen oder kaufe mir doch ein Eis für 6,80 australische Dollar? Mhhhh.
Der Schwimmbereich wird durch eine Spaziermall vom Hafen getrennt, wo gestern ein "Traumschiff" angedockt hatte. Der Hafen ist leider nicht direkt mit der Waterfront verbunden, sondern muss durch einen Umweg erreicht werden. Auf diesem trifft man allerdings auch auf Angler, die gemütlich auf Fische warten.
An der Waterfront habe ich ein paar Freunde getroffen und wir haben es uns schließlich bei einem Italiener, direkt am Wasser, mit ein paar Bierchen gemütlich gemacht. 


Pazifik-Cruiser im Hafen

in einer Skulptur

Lust auf chillen?

Veranstaltungscenter

Hafen by night

Waterfront





Waterfront by night