Samstag, 25. Juni 2011

Botanischer Garten in seinen besten Jahren


Ich möchte euch hier weitere Aufnahmen aus dem Fotoarchiv von Prof. Russanov vorstellen.
Einige Pflanzen, wie die rosa blühende Yucca, werde ich vielleicht nie sehen dürfen. Hier ist sie mal gewachsen. Zumindest haben amerikanische Wissenschaftler bei ihrem Besuch diese seltene Pflanze sehen können. Leider ist sie über Nacht verschwunden mit der Begründung, dass sie kaputt gegangen ist (am ehesten von einem der Mitarbeiter für gutes Geld verkauft worden).
 

Yucca rosa blühend


Staudenparzelle



Nina Ivanovna erzählte mir, dass Fahrgäste in Stadtbussen oft aufgestanden sind um dieses Blumenmeer zu sehen sobald sie entlang des Botanischen Gartens gefahren sind.
Mittlerweile existiert der Garten nicht mehr so wie auf den Fotos. In Sowjetzeiten gab es einen intensiven Austausch zwischen den Republiken der ehemaligen Sowjetunion. Samen, Keimlinge und Erfahrungen wurden bereitwillig und im Namen der Wissenschaft ausgetauscht. Seit dem Zusammenbruch der UdSSR geht es auch mit dem BoGa langsam aber stetig bergab.



große Auswahl an Tulpen aller Farben, Formen und Größen


Gewächshaus vor 30 Jahren



Dinosaurierspuren

Prof. Russanov hat mit mir seine Bildersammlung von seinen Expeditionen in die Berge und zu außergewöhnlichen Orten  geteilt. Es sind alte Fotos, die bis zu 40 Jahre alt sind, mit manueller Fotoapparatur geschossen wurden und für mich einen unschätzbaren Wert haben. Nikolaj Födorowitsch ist mittlerweile 74 Jahre alt und ist geistig beneidenswert fit, jedoch nicht mehr körperlich.
Eine dieser Expeditionen führte zum 2500m hohen Kugitang-Plateau in Turkmenistan, wo mehrere versteinerte Dinosaurier-Spuren entdeckt wurden. Dr. Dennis Swift war der erste Ausländer, dem es im August 2000 erlaubt war dort Forschungsarbeiten durchzuführen.
Auf dem Plateau wurden u.a. 26 versteinerte Spuren vom Megalosaurus entdeckt, die auf 200 Mio. Jahre geschätzt werden. Insgesamt sind 31 Dinosaurier-Wanderwege kartiert worden. Einer der längsten ist 311 m lang.
Die Fotos aus dem Jahr 1975 sind auf jeden Fall sehr beeindruckend.










Weitere Fotos sind auch hier zu finden:
http://www.poeza.ru/frends.html


In einer anderen Quelle heißt es, dass das Plateau auf 1600 m Höhe ist und die Dinosaurierspuren auf 145 Mio. Jahre datiert wurden.





Mittwoch, 15. Juni 2011

Bazare

Gestern war ich mit Dilja auf drei Bazaren. Zunächst auf dem Universam-Bazar, wo man etliche Lebensmittel findet - angefangen von frischem Obst und Gemüse, über Trockenfrüchte, Konditorei, Käseläden, Fleisch-und Wurstläden, Fladenbrot bis zu Imbissen mit typisch usbekischen Gerichten wie z.B. Somsa. Das ist Blätterteig gefüllt mit Fleisch oder Kartoffeln, Zwiebeln und Kümmel gebacken in einem Lehmofen – lecker. 

Trockenfrüchte

Das Mädel hatte einfach Durst

Äpfel, Aprikosen und Kirschen im Überfluss



Fleischtomaten mit echtem Tomatengeschmack



Gemüsetheke



Verkäufer lassen sich gerne fotografieren.



Der Kleine war, glaube ich, etwas gelangweilt



hier haben wir Somsa gegessen. War sehr lecker. Im Hintergrund ist der Lehmofen zu erkennen



Die Leute sind recht aufgeschlossen und Dilja ist unkomplizierter als ich – sie hat mich neben Torten, hinter einer Käsetheke, hinter einer Gemüsetheke, mit Fladenbroten usw. aufgestellt und fotografiert.  
Der eigentliche Zweck unseres Ausfluges war meine Stadtanalyse und es wurde zu einer kleinen Fotosession. Danach wusste fast jeder auf dem Bazar, dass ich aus Deutschland bin.

Nach dem Universam-Bazar sind wir in ein modernes Shopping-Center gegangen, das auf 4 Etagen alles bietet, was das Herz begehrt. Parfümerie, Klamotten, ZARA, Supermarkt, Kino, Imbisse (Sushi-Bar, russische Küche, italienische Küche, Saftbar) u.v.m.
Beim Fotografieren wurde ich vom Sicherheitspersonal darauf hingewiesen, dass ich keine Fotos machen darf. Dilja hat ihm gleich mal charmant erklärt, dass ich aus „Germanien“ bin und es ging klar. Ihm ging es einfach darum, dass man ihn fragt.

Shopping-Center





Nach dem Shopping-Center ging es weiter Richtung einem kleineren Bazar. Unterwegs waren wir in einem Brautkleider-Verleih, weil Dilja im Juli Hochzeit feiert. Bei ihrem Zahnarzt waren wir auch, dessen Praxis an eine umfunktionierte Wohnung erinnerte und wo es bestialisch nach Chlor und Mundgeruch roch. Da musste ich schnell raus. Unterwegs saßen am Fußgängerweg einige arbeitsuchende Männer, die ihre Arbeitskraft als Klempner, Maler, Elektriker und Bauarbeiter in einem anboten.
Der kleinere Bazar war übersichtlicher und gemütlicher. Unter einem großen Dach sind viele, gleichgroße, aneinandergereihte ca. 9m² große Zellen, wo Verkäufer ihre Ware anbieten. Diese Zellen habe ich im Laufe des Tages auch auf anderen Bazaren gesehen. Da werden Kosmetika, Kleidung, Schuhe, und sämtliches Schnick-Schnack verkauft. Da jeder Verkäufer die gleiche Verkaufsfläche hat und die Konkurrenz groß ist, kommt es auf seine Ware und sein Verkaufsgeschick an. 


Aprikosenbaum vor dem Brautladen





Brautkleider-Verleih




kleiner Bazar



die heben doch gleich die Laune -wa?



Teig, gefüllt mit geraspelten Kartoffeln und Tomatensoße- lecker



so wird Fleisch transportiert - hier normal

Zum Schluss sind wir auf den Wäschebazar, wo ihre Schwester Ferusa einen kleinen Laden hat. Es waren zwei überdachte Verkaufsflächen, wo jeweils in sechs Reihen und pro Reihe beidseits ca. 20 Geschäfte untergebracht sind. Insgesamt sind, schätze ich, mind. 300 Verkaufszellen auf diesem Bazar - und nur Klamotten, Schuhe, Bettwäsche, Kinderkleidung, Männerkleidung u.s.w. - ein Paradies für Frauen.


Bekleidungsbazar - Eingang



Auf dem Bazar sind hunderte  Verkausflächen und Somsa-Verkäufer



Obstverkauf am Strassenrand





Samstag, 11. Juni 2011

Nationalpark in der Stadt


 Ich war vor wenigen Tagen im Nationalpark und bin da mal durchgelaufen. Um in den Park zu gelangen bin ich mit der Metro gefahren und der Ausgang mündet unmittelbar in den Eingang des Parks. Man läuft eine Allee entlang und auf einen künstlichen See zu. Es gibt eine Badebucht, die kostenpflichtig ist und die bei diesen Temperaturen voll ist.
Bin hier und da in eine Sackgasse gelaufen, weil der Weg einfach nicht mehr weitergebaut wurde oder abgesperrt war. 
Es gab viele Spielplätze für Kinder und ein Riesenrad. Der Park war voller Jugendlicher, Müttern mit Kindern und frisch Verliebter.

Ein bisschen seltsam ist es hier alles. Wurde wieder in der Metro mit meinem Rucksack kontrolliert. Habe nur in Englisch und Deutsch gesprochen, damit sie mich schnell gehen lassen. Aber nein, das hat das Sicherheitspersonal noch neugieriger gemacht. Einer fragte nach meinem Pass und der andere meinte, er müsse meinen Rucksack befühlen und wollte permanent – ohne zu fragen – mit seinen Wurstfingern in meinen Rucksack. Ich sagte nur: „one moment please!“ – gestern war eh nicht mein Tag. Es hat ewigst gedauert, bis ich meinen Pass gefunden habe. Habe ihn geöffnet und das Visum gezeigt. Die waren wie zwei neugierige Kinder, die noch nie ein in Deutschland ausgestelltes Visum gesehen haben. Haben sie wahrscheinlich auch nicht. Dann haben sie gefühlte 5 Minuten mein Visum angeschaut – wobei ich meinen Pass nicht aus der Hand gegeben habe. Irgendwann konnte der Milize „Brlan“ (Berlin) lesen – wette er wusste nicht, wo diese Stadt ist. Nachdem sich der Ranghöhere von den Beiden nicht entscheiden konnte, wurde ein Dritter hinzugezogen. Der kam auf mich zu, fragte nebenbei: „How are you?“, schaute kurz auf das Visum, sagte zu ihm auf Russisch: „Schau, da steht gültig bis 30. September“ und gab mir den Weg frei. Man, war ich wütend. Vor lauter Sicherheitsvorkehrungen wird eine unangenehme Atmosphäre geschaffen. Bin froh, dass ich hier nur 2 Monate bin. Metro ist nun für mich gestrichen. Fahre lieber Taxi – die schnellste und bequemste Art sich hier fortzubewegen.


Im Nationalpark - Spazierweg unter großen Bäumen




Im Nationalpark



im Nationalpark








Leider habe ich keine Ahnung, wozu diese Türme dienen



Auf dem Schiff ist ein Restaurant, daneben alles was das Kinderherz begehrt


Wo Wasser ist, da sind Jungs nicht weit


künstlicher See am Eingang





Panorama

Donnerstag, 9. Juni 2011

Im Supermarkt

Wir haben jetzt 10:18, in der Wohnung sind es locker 27°C und draußen scheint gnadenlos die Sonne vom Himmel runter. Habe jetzt schon die Klimaanlage eingeschaltet. 

Wenn ich an den gestrigen Tag zurückdenke, so fällt mir ein Erlebnis ein, das sich im Supermarkt abgespielt hat. Dieser Supermarkt wurde dem europäischem Niveau angepasst mit vollen Regalen, einer Fleischtheke, mit Haushaltswaren, einer Käse- und Gebäcktheke sowie Kühlregal, in dem oft abgelaufener Kefir verkauft wird. Alle Mitarbeiter sind zw. 18-25 Jahre alt – und es sind eindeutige zu viele, weil in jeder Reihe mindestens 1-2 Angestellte irgendwas einräumen oder  quatschen, manchmal 1/3 der Gesamtpersonen im Supermarkt ausmachen. Insgesamt gilt diese Supermarktkette als sehr modern und auf hohem Standard.
Nur fürchte ich, dass die Macken der Leute sich so leicht nicht modernisieren lassen. An der Kasse stehend hat mich eine Frau hinter mir gefragt, ob ich denn für sie ihr zweites Päckchen Zucker kaufen könnte, da an jeden Kunden nur ein Päckchen verkauft werden darf. Offensichtlich besteht ein Mangel an Zucker. Ich sagte ja, warum nicht und legte den Zucker zu meinen Einkäufen. Der junge Kassierer hat auf einmal angefangen mit der Frau hinter mir auf Usbekisch zu diskutieren und wurde immer lauter in seinem Vorwurf, sie habe mir den Zucker untergejubelt um die 1Päckchen-Verordnung zu umgehen. Ich gab ihm Geld für meinen Einkauf und wartete auf mein Rückgeld, wobei er ununterbrochen die Frau beschuldigte. Ich verlangte mein Restgeld und wurde vom Kassierer immer wieder auf das Warten verwiesen. Ich fragte worauf ich denn bitte warten soll? Ich habe meine Einkäufe und habe ihm bereits Geld gegeben. In der Zwischenzeit kam einer von den 4 Sicherheitsleuten. Mir wurde das Ganze zu doof und ich sagte, dass es mein Zucker ist und ich möchte jetzt bitte gehen. Die Schlange an der Kasse wurde immer länger und die ganze Situation erinnerte mich an Schultage, wo einer den anderen verpetzt. Der Kassierer musste klein beigeben und ich bin Richtung Wohnung gelaufen.

Montag, 6. Juni 2011

Es wird heiß


Und zwar deutlich. So um die 40°C werden zum Wochenende hin prognostiziert. Seit meiner Ankunft gab es 3 bewölkte Tage und vorgestern hat es sogar geregnet – was ungewöhnlich sei, wurde mir mitgeteilt. Bin dankbar, dass ich hier in der Wohnung eine Klimaanlage habe. Echtes Original aus Sowjetzeiten. 

Klimanlage, die sicherlich schon seit 30 Jahren in Betrieb ist.



Heute war es heiß – schätze um die 35°C. Das Schweißwasser kommt einem nur so runter. Man wird träge und es fällt einem schwer längere geistige Arbeiten zu verrichten. Die recht lockere Arbeitseinstellung der Kollegen im BoGa treibt mich auch nicht gerade voran. Also ich komme so zwischen 9 und 10 h an -  je nachdem welches Verkehrsmittel ich wähle. Am schnellsten wird man mit den abertausenden nicht legalen Taxis befördert. Einfach an den Straßenrand stellen, den Finger kurz heben, schon fahren 2-3 Daewoo Matiz, Lada oder Chevrolet vor. Die Kleinsten sind die günstigsten, da sie einen geringeren Spritverbrauch haben. Das Fenster beim Beifahrer ist immer offen, so dass man mit dem Fahrer reden und verhandeln kann. Das muss man auch, denn als Ausländer wird man gerne abgezockt. Also gehe ich an die Straße und schon fährt ein Matiz vor, ich sage, dass ich zum Botanischen Garten muss und frage was der Fahrer verlangt. Sofort kommt eine Gegenfrage, was ich denn bereit bin zu zahlen. Gehe natürlich mit Absicht mit dem Preis runter. Ich sage 2000 Som (ca. 80 Cent), ein gekünstelt enttäuschtes Gesicht empört sich wegen dem niedrigen Preis und der Fahrer sagt, ehhhh, Fräulein, machen wir 3000 Som und ich fahre sie schnell hin. Muss dazu sagen, dass der BoGa von der Wohnung ca. 7km weg ist. Ich sage, ich bin Studentin, kann nur 2500, mehr nicht. Entweder der Fahrer steigt darauf ein oder er fährt weiter. Schließlich wird es einen Fahrer geben, der mich für den Preis zum BoGa fährt, den ich vorgeschlagen habe. Meistens zahle ich 2500-3000 Som. 

100.000 Som sind ca. 30 €


Die zweite Möglichkeit zum BoGa zu kommen sind Busse, Metro oder Sammeltaxis. Jede Busfahrt, jede Metrofahrt und jede Sammeltaxifahrt kostet 600 Som (ca 25 Ct). Allerdings sind zu Stoßzeiten die Sammeltaxis voll. Da muss man Glück haben oder aber schlau sein. Ich fahre bis zur Endstation und von dort zum BoGa, so kriegt man auf jeden Fall einen Platz. Dazu muss man allerding auch damit rechnen, dass man 45 min. unterwegs ist. Mein Rekord liegt bei 1,5 Stunden, da Sammeltaxis überfüllt waren und ich da noch nicht wusste, welche Busse ich nehmen kann und wo ich umsteigen muss.

In der Innenstadt gibt es keine Tramlinien. Alle Schienen sind rausgerissen worden. Trams gibt es nur noch in Außenbezirken. Mofa- oder Motorradfahrer habe ich auch keine gesehen.
Bis jetzt habe ich gerade mal 4 Radfahrer gesehen, einer davon war ganz sicher ein Abenteuertourist, denn er ist auf der Straße gefahren, wo Autos mit 70-80 km/h durchbrettern. Es wird hier viel zu Fuß gegangen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. Taxis gefahren.

Mittlerweile fahre ich auch öfter mit der Metro. Es ist erstens angenehm kühl, leider etwas dunkel, aber sehr beeindruckend, wie die Stationen mit kunstvollen Fließen und Steinplatten verziert sind. Echt beeindruckend. Leider ist das Fotografieren dort nicht erlaubt. Wenn man mit größeren Taschen oder Rucksäcken (so wie ich hier als Exotin mit meinem Treckingrucksack) unterwegs ist, muss man damit rechnen, dass Sicherheitspersonal bei Eintritt in die Metro die Tasche kontrollieren wird. Das ist mir heute passiert. Habe gesagt, dass ich Studentin aus „Germanien“ bin – und schon war alles in Ordnung. Aber trotzdem unheimlich. Generell ist hier ein mir unerklärliches Sicherheitsbedürfnis allgegenwärtig. Es laufen sehr viele Polizisten rum, an jeder Straßenecke, in jedem 2.ten Bus oder in der Metro sieht man sie. Hab eine Zeitlang gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Aber wie man den Menschen begegnet, so begegnen sie einem auch. 

Heute hat der Tag echt überraschend angefangen. Hab mir ein Taxi geschnappt und habe als Ziel das Hauptpostamt genannt. Der Fahrer, Bogdan, war aufgeschlossen und sehr sympathisch. Neugierig, aber nicht hinterlistig neugierig. Einfach an mir als Mensch und an meiner Geschichte interessiert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mehr an Männern als an Frauen interessiert ist, und hab deshalb überhaupt keine Bedenken. Jedenfalls sind wir so ins Quatschen gekommen, dass er meinte, es sei interessant mit mir über Gott und die Welt zu reden, dass er gar nicht aufhören möchte. Nun denn, er könne auf mich auch warten, wenn er möchte, habe ich gesagt. Ich muss dann weiter zum BoGa. Gerne, meinte er. So hatte ich heute die langsamste Taxifahrt und die interessanteste. Er hat gerade mal 1000 Som für die Fahrt zum BoGa genommen (normalerweise würde man 3000 nehmen) – und selbst das war ihm nicht ganz angenehm, weil ich glaube, er in mir eine Art Freundin sah. Er wirkte sehr authentisch und zwischenmenschlich einfach sehr sympathisch. Und nachmittags, auf dem Nachhauseweg, habe ich einen 1000 Som-Schein auf dem Weg gefunden. Scheeee. Da sage noch Einer das Geld liegt nicht auf der Strasse.

Samstag, 4. Juni 2011

Platz der Unabhaengigkeit


Nach der Theaterauffuehrung bin ich weiter Richtung "Platz der Unabhängigkeit" gelaufen. Hat sich praktischerweise ergeben, da das Theater nur über eine Strasse von diesem Platz getrennt ist, der 2009 grunderneuert wurde.



Theater Turkiston-Saroyi am Ende der Flaniermeile



Aussengestaltung



Diese Komposition aus Nadelgehoelzen (blaue Tannen?) und Pflaster finde ich gelungen. Vor allem die grosse Platane ist ein absoluter Hingucker und zieht die Aufmerksamkeit bereits aus der Ferne auf sich.

Ein Detail vom Platz der Unabhaengigkeit




Wenn man aus der Metro rausgeht, so sieht man diesen neu errichteten Bogen. Ueber dem zentralen Bogen sind Stoerche als Symbol fuer Glueck installiert. Die Saeulen sind aus weissem Marmor.

Finanzzentrum und Bogen der Unabhängigkeit


usbekische Frauen unterwegs

Gedenkgang mit vergoldeten Tafeln fuer Opfer des II.Weltkrieges

Donnerstag, 2. Juni 2011

In the city


Mittlerweile sind die ersten Hindernisse gelöst und ich nehme mir die Zeit die schönen Ecken der Stadt zu erkunden und auf mich wirken zu lassen.
Im Zentrum befindet sich der Amir Timur Platz mit Timuriden-Museum. Um den Platz führt eine bis zu 8 Spuren breite Ringstraße und verbindet sternförmig mehrspurige Alleen. Von diesem Platz aus gelangt man in jeden Teil der Stadt sowie in Nachbarstädte.


Timuriden Museum

Vor zwei Jahren standen auf dem Platz noch große, bis zu 100 Jahre alte Platanen, die viel Schatten gespendet haben. Da man die Statue des Helden der Nation – Amir Timur -  nicht mehr sehen konnte, wurden alle alten Bäume gefällt und durch Koniferen ersetzt. Dafür kann man jetzt junge Damen mit Sonnenschirmen spazieren gehen sehen. Der Platz wirkt pompös, war aber nachmittags fast menschenleer. Da hatte ich auch meinen ersten leichten Sonnenbrand bekommen. Es werden viele Nadelgehölze verwendet, weil der usbekische Präsident eine Vorliebe für sie hat. Leider spenden sie gerade in den ersten Jahren wenig Schatten und nehmen einem die Sicht. Und sich unter ihnen aufhalten oder sich gemütlich hinsetzen kann man auch später nicht. Schade um die alten Laubbäume, die dafür geopfert wurden. 


Amir Timur Denkmal
Forum "Usbekistan"


In der Innenstadt werden einige neue, für usbekische Verhältnisse sehr hohe Gebäude gebaut, die sich, wie ich finde, sehen lassen können. Darunter sind Banken, Hotels und Businesszentren. Zumindest hat man den Eindruck, dass moderne Architektur mit usbekisch-traditionellen Formen harmonisch umgesetzt worden ist. Es wird auch Wert auf eine ästhetische Außengestaltung gelegt.(Fotos folgen noch) Für Parkanlagen wird viel Platz reserviert. Der usbekische Nationalpark ist z.B. so groß wie ein Stadtviertel (ca. 70-80 ha, den schaue ich mir demnächst an und berichte)



Theateraufführung
Heute wurde ich von Dilja (aus BoGa) zu einer Theateraufführung eingeladen. Ihr Mann hat 30 Karten für eine Kinderaufführung gekauft, die Hälfte davon einem Waisenhaus spendiert und die andere Hälfte unter Nachbarskindern und Freunden aufgeteilt. Gestern war „Tag des  Kinderschutzes“. Diljas Mann, Dima, engagiert sich jedes Jahr für Waisenkinder und macht ihnen eine Freude. Allerdings wurde ihm nahegelegt, den Kindern keine Schokolade zu spenden, weil die Erzieherinnen diese unter sich aufteilen. Jedenfalls war ich heute nachmittag mit einer Horde Kinder und 3 Frauen im Turkiston Saroyi-Theater. Nachdem mir zugesichert wurde, dass die Aufführung auf Russisch stattfindet, wurde ich in usbekischer Sprache eine Stunde lang köstlichst unterhalten. Leidenschaftliche Szenen haben sich abgespielt mit Prinzen, Hexen, einem usbekischen Aschenbrödel und weißen Magier. Nach der Aufführung haben wir dann die Kinder gefragt wie es ihnen gefallen hat. Gar nicht.
vergnügte Kinder
Die größte Freude lieferte ein großes Becken mit großen Fontänen direkt vor dem Theater, die im Windhauch erfrischende Brisen über uns wehten. Die Kinder sind, ohne groß nachzudenken, in das Becken gehüpft und sind irgendwann pitschnass und quickvergnügt um uns herum gelaufen. Die junge Frau, die auf die Kinder aufpasste, wurde nach 10 min. Geschrei heiser, aber es half nichts. Die Kinder wurden bis auf die Unterhosen ausgezogen, die nassen Kleidungsstücke auf Tannen (hey! Pluspunkt für Koniferen in öffentlichen Plätzen) zum Trocknen aufgehängt und ich habe mich dann auf den Weg gemacht den ‚Platz der Unabhängigkeit‘ zu erkunden.